Weiter Höhenflüge in Hinterzarten

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Der Skiclub und sein Engagement für Sport und Trainingsstätten.

Der Skiclub ist der größte und erfolgreichste Verein in Hinterzarten. Zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister stehen in seinen Reihen. Aktuell zählt er 929 Mitglieder „Bis zur 100-Jahr-Feier 2023 können wir vielleicht die Zahl Tausend knacken,“ blickte die Vorsitzende Tanja Metzler bei der Hauptversammlung im Hotel Schwarzwaldhof voraus.

Weil der Anlauf der Rothausschanze umfassend saniert werden muss, kann 2020 kein FIS-Sommer-Grand-Prix im Adler-Skistadion stattfinden, bedauerte Tanja Metzler. Da auch der Ultra-Bike-Marathon des SV Kirchzarten abgesagt werden musste, „fallen gleich zwei werbewirksame Großveranstaltungen in unserer Region aus“. Im vergangenen Jahr organisierte der Club 13 Veranstaltungen: „Sie reichten von Nachwuchswettkämpfen bis hin zu nationalen und internationalen Wettbewerben.“ Ein Ziel aller Anstrengungen sei, „Kindern den Spaß an der Bewegung in Schnee zu vermitteln.“ Bei Großveranstaltungen werde der Name Hinterzarten in die Welt hinausgetragen, internationale und nationale Titelkämpfe seien zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Tourismus.

Das größte Vorhaben 2020 ist der Umbau des Anlaufbauwerks der Rothausschanze. Geplant sind zudem ein Kinderlift bei den Jugendschanzen – dafür wurde ein Spendenkonto eingerichtet – sowie der Bau eines Windkanals durch den Badischen Sportbund und den Olympiastützpunkt. Dort können die Athleten unter Laborbedingungen ihre Flugeigenschaften verbessern: „Es ist die einzige Anlage dieser Art in Mitteleuropa und wertet unseren Standort weiter auf“, sagte Metzler. Hinterzarten richtet im kommenden Jahr sieben Sportveranstaltungen aus.

Jugendleiter Daniel Hensler erläuterte die Erfolge der Nachwuchssportler. Alpin-Sportwartin Jeanette Hofmeier-Kerler informierte über die Begeisterung bei den Skikursen sowie die Kooperation mit der Georg-Thoma-Schule. Eine Wahnsinnssaison hat der Biathlet Diogo Martins hinter sich. Er wurde deutscher Meister und Vizemeister bei der Jugend und belegte im Deutschland-Pokal Rang zwei“, sagte Sportwart Engelbert Wehrle. Die Langläufer gingen bei 42 Rennen 203 mal an den Start. Luca Wehrle, Marius Zähringer und Axel Hensler feierten bei den Schülern zahlreiche Erfolge. Verletzungsbedingt konnte Amelie Wehrle nicht ganz an die Leistungen der Vorjahre anknüpfen. Lara Ketterer etablierte sich in der U 20. Mit Sebastian Rombach, Justin Nietzel, Quirin Modricker und Yanick Idesheim stelle Hinterzarten weiterhin mehrere Kader-Athleten. Zum hoffnungsvollen Nachwuchs gehöre Amadeus Horngacher, Sohn von Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher. Ein Erfolgsmodell seien die „Running-Dragons“.

Im Sommer wurden im Stadion 12 500 Sprünge gezählt

Das Adler-Skistadion gehöre nach wie vor zu den beliebten Trainingsstätten, so Schanzen-Koordinator Lais: „Im Sommer 2018 zählten wir 12 500 Sprünge, im Winter waren es aufgrund von baubedingten Einschränkungen 5000 Flüge.“ Mit Stefan Leyhe, Ramona Straub oder auch Fabian Rießle trainieren regelmäßig Weltmeister auf der Anlage. Nach wie vor ist Hinterzarten einziger Austragungsort des Youth-Cups, zu dem die besten Nachwuchsathleten aus vielen Nationen anreisen. Gefragt seien auch die Schanzenführungen, erläuterte der Ehrenvorsitzende Robert Lais: „Im Vorjahr waren es 32 Gruppen mit 850 Personen. Für viele ist eine solche Begehung ein Höhepunkt.“

Die Kosten für den Umbau des Anlaufs der Rothausschanze belaufen sich auf etwas mehr als 3 Millionen Euro. „Es ist ein gewaltiges Projekt. Hinterzarten muss davon bislang 360 000 Euro übernehmen. Wir hoffen auf weitere Sponsoren“, so Bürgermeister Klaus-Michael Tatsch. Erstmals erhalte die Kommune für das Schanzenzentrum einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 138 000 Euro. Tatsch lobte das vorbildliche, ehrenamtliche Engagement der vielen hundert Helfer und betonte: „Skiclub, Schanze und Gemeinde bilden eine Einheit.“
Ehrungen: In Abwesenheit geehrt wurden Rita Ketterer (50 Jahre), Christian Schleehauf und Roland Weiß ( 25 Jahre).

Vielen Dank für den Bericht an Dieter Maurer von der Badischen Zeitung.